Berichte aus der religiös und erzkonserativ geprägten Gesellschaft in Pakistan sind erschreckend. Es herrschen unmenschliche Zustände in Bezug auf die Ehe. Laut den Medien wurden im letzten Jahr über 8.000 Frauen von ihren Ehemännern getötet, weil sie die Scheidung einreichen wollten.
Grundsätzlich spricht auch im Islam nichts gegen eine Scheidung. Aber in der Praxis sieht das anders aus. Solange die Männer die Scheidung wollen, ist das kein Problem; aber wenn die Frau das Scheidungsrecht in Anspruch nehmen möchte, ist das nicht gerne gesehen. Aber die Frauen trauen sich, denn im Jahre 1998 waren es gerade 80 und im Jahre 2012 schon über 1.000 eingereichte Scheidung von Frauen.
Die islamischen Gelehrten, die bei Eheproblemen von Paaren aufgesucht werden, raten von einer Scheidung grundsätzlich ab. Nach ihrer Ansicht zerstöre sie die Gesellschaft, den Stamm und die Familien. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel: Im Falle der 11-jährigen Masooma Sara, die wie Spielzeug für 250 Dollar an einen Mann verkauft wurde, hielten auch die Gelehrten eine Scheidung für sinnvoll.