Bei älteren Paaren wird das Scheidungsrisiko schon durch schwere chronische Erkrankungen erhöht. Auffällig ist, dass die Ehe mehr belastet wird, wenn die Frau von der Erkrankung getroffen ist.
Mehrere Studien haben untersucht, wie sich eine Heirat auf die psychische und körperliche Gesundheit auswirkt. Amerikanische Forscher haben den Spieß nun umgedreht und erforscht, wie sich Erkrankungen auf die Ehe auswirken.
Heraus kam, dass eine schwere chronische Krankheit das Scheidungsrisiko bei älteren Paaren erhöht – aber nur dann, wenn die Frau erkrankt war. Warum Männer häufiger von ihrer erkrankten Frau geschieden werden als umgekehrt, ist noch nicht geklärt, sagten die Wissenschaftler auf der Jahrestagung der „Population Association of America” in Boston.
Bei der Erstbefragung waren die Probanden 51 bis 61 Jahre alt. In einem Zeitraum von 20 Jahren wurden insgesamt 31 % der Ehen geschieden. Erkrankte die Frau in dieser Zeit an Krebs, einer Lungen- oder Herzkrankheit oder erlitt einen Schlaganfall, erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit einer Scheidung. Dieselbe Erkrankung des Mannes hatte keinen derartigen Effekt.
Allerdings zeigt die Studie keine Rückschlüsse für eine Begründung für diesen Unterschied auf. Grundsätzlich wird von den Forschern vermutet, dass es Männer einfach schwerer fällt, den Ehepartner zu pflegen.
Neue Studien sollen nun zeigen, was genau die Beweggründe der Männer und Frauen für eine Scheidung sind, wenn die Frauen schwer erkrankt sind.
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