Schlechte Zahlungsmoral: Viele Väter zahlen keinen Unterhalt

In den meisten Fällen leben die Kinder nach der Trennung der Eltern bei der Mutter. Die Väter dieser Kinder trifft in solchen Fällen eine Unterhaltsverpflichtung in Form von Geldzahlung. Wie das Erste nun berichtete, ist die Zahlungsmoral bei deutschen Vätern bezüglich des Kindesunterhalts aber mehr als schlecht.

Für eine Studie wurden alleinerziehende Mütter befragt, ob und wie häufig sie Unterhalt für das Kind von dem Vater erhalten würden. Satte 50 Prozent der befragten Mütter gaben an, überhaupt keine Unterhaltszahlungen des Vaters zu erhalten. Weitere 25 Prozent der Befragten würden nur in unregelmäßigen Abständen Unterhalt für das Kind erhalten. Statistisch gesehen heißt das, dass lediglich für jedes viertes Kind ein regelmäßiger Unterhalt durch den Vater gezahlt wird.

Zum Hintergrund: der Elternteil, bei dem die gemeinsamen Kinder nicht leben, ist dem betreuenden Elternteil grundsätzlich zur Zahlung eines angemessenen Unterhalts verpflichtet. Ermittelt wird die Höhe durch die sogenannte Düsseldorfer Tabelle. Auch für volljährige Kinder in (schulischer) Ausbildung oder Studium gibt es einen Unterhaltsanspruch; allerdings ist dieser Anspruch dann durch das Kind selbst zu verwirklichen.

Über die Hintergründe kann nur spekuliert werden. Das Erste berichtete weiter, dass Kinder von Alleinerziehenden jedoch fünfmal häufiger von Armut bedroht sind, als Kinder, die mit beiden Elternteilen zusammen leben. Dies kann daran liegen, dass Alleinerziehende oftmals nur Teilzeitbeschäftigungen ausüben können, da sie die Kinder betreuen müssen. Gerade deswegen ist ein regelmäßiger Kindesunterhalt immens wichtig.

Das Erste wusste zu berichten, dass von Seiten der Bundesfamilienministerin Schwesig angeregt wurde, den Unterhaltsvorschuss zu überarbeiten. Der Staat springt hierbei in die ausbleibenden Zahlungen des Vaters ein und nimmt bei diesem Regress. Wie es genau weitergeht, bleibt allerdings abzuwarten.

Quelle: das Erste

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